„Muß ich das jetzt lesen?“

Wolf Justin Hartmann, geboren in Marktbreit.
Wolf Justin Hartmann

Auf diesen Besuch hatte wir uns schon lange gefreut: Buchhändler E. O. aus E. sowie G. C. K. aus B., Lektor und Herausgeber von Schulbüchern, der auch selbst als Verleger von so unterschiedlichen Autoren wie Oskar Panizza, Italo Svevo, Karlheinz Deschner – und sogar meiner Wenigkeit – hervorgetreten ist. Höhepunkt unseres Treffens war ein Schlachtschüsselessen im

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Offizier und Gentleman (8)

Wolf Justin Hartmann
Wolf Justin Hartmann

Mit dem Tod von Prinz Wilhelm von Preußen gibt es keine Möglichkeiten mehr, die konstitutionelle Monarchie an die Stelle der Hitlerdiktatur zu setzen.

Für Friedrich Wilhelm Heinz ist dies, neben dem Schmerz über den Verlust des Freundes, der Beginn des Rückzugs aus dem aktiven Widerstand, zumal das Regime

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Offizier und Gentleman (7)

Bild aus einem Album aus dem Nachlaß von Friedrich Wilhelm Heinz, von Wolf Justin Hartmann ebenso wie von allen anderen dort abgebildeten Personen unterzeichnet.
Zeichnung von 1941

In Brandenburg beginnen Anfang 1941 die Vorbereitungen zum „Unternehmen Barbarossa“, dem Feldzug gegen die Sowjetunion im Juni. Hierbei sollen die „Brandenburger“ bei den drei Heeresgruppen Nord, Mitte und Süd in vorderster Linie im sogenannten Tarneinsatz kämpfen [unter Verwendung von Uniformen oder Uniformteilen des Gegners].

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Offizier und Gentleman (6)

Wolf Justin Hartmann im Zweiten Weltkrieg 1939–1945

Wolf Justin Hartmann mit seiner Mutter Maria Hartmann („Mariechen“) um 1941 bei einem Urlaub von der Front in München
Mit seiner Mutter

Wolf Justin Hartmann, ein begeisterter und passionierter Reiter und bereits in seiner Jugend sportlich trainiert, hält sich nach den 1920er Jahren, in denen er unter anderem einige Jahre in Südamerika lebte, weiterhin in Form. Er absolviert die Bedingungen für das Reichssportabzeichen und erfüllte, obwohl er kein Angehöriger einer Parteiorganisation war, auch die Bedingungen des SA-Sportabzeichens.

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Offizier und Gentleman (5)

Stacheldraht, ein Drama von Wolf Justin Hartmann, geschrieben 1932, uraufgeführt 1936 in Weimar, nach einer weiteren Aufführung in Köln verboten, verarbeitete seine Erlebnisse in britischer Gefangenchaft 1918 und 1919.Am 19. September 1918 kam es zur „Palästinaschlacht“ (die Engländer nennen diese Schlacht „Battle of Mediggo“, manchmal „Battle of Armaggedon“). Auf breiter Front greifen die Engländer an, vielerorts derdurchbrechen sie die türkischen Stellungen, ohne auf großen Widerstand zu stoßen. Der historischen Gerechtigkeit halber muss aber auch gesagt werden, dass die türkischen Bataillone, von ihren

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Offizier und Gentleman (4)

Der Eiserne Halbmond, auch (fälschlicherweise) als Gallipoli-Stern bekannt
Eiserner Halbmond

Wolf Justin Hartmann ist in der Gegend von Baranawitschi eingesetzt, der Stadt im Westen von Weißrußland. Hier hatte im Juni 1916 die russische Brussilow-Offensive gegen deutsche und österreich-ungarische Truppen begonnen, die im September mit einem großen Sieg der Russen endete, aber auch rund 2,3 Million Tote, Vermisste und Verwundete auf beiden Seiten gefordert hatte.

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Offizier und Gentleman (3)

„Unvergesslich dem, der sie nur einmal las“  nannte Georg Schneider die Kriegserzählungen Wolf Justin Hartmanns.Ob Wolf Justin Hartmann als Soldat an der Front Tagebuch führt oder sich mindestens Aufzeichnungen macht (aus späterer Zeit ist bekannt, daß er zu jedem neuen Buch akribische Vorarbeiten und Recherchen machte und auch auf Reisen Tagebuch führte), ist nicht bekannt. Fast aber scheint es so. Denn in einem seiner Manuskripte bezieht er sich auf einen Vorgang, den wir auch in Form einiger Meldungen im türkischen Heeresbericht finden:

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Offizier und Gentleman (2)

Wolf Justin Hartmann im Ersten Weltkrieg 1914–1918

Mit seinem 1937 veröffentlichten Essay „Langemarck“ gedachte Wolf Justin Hartmann seiner sinnlos in den Tod gestürmten Kameraden, ohne dabei dem „Langemarck Mythos“ zu frönen.
„Langemarck“

1914!

Die bei allen kriegführenden Mächten anfängliche Begeisterung für den „frisch-fröhlichen“ Krieg war sehr schnell einer Ernsthaftigkeit und Traurigkeit gewichen, wenn wieder Kunde kam vom Tod eines Familienmitgliedes, Freundes oder Schulkameraden.

Auch im Deutschen Reich, wo man noch

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Offizier und Gentleman (1)

Wolf Justin Hartmann in den Weltkriegen 1914–1918, 1939–1945

Von Michael Heinz

Wolf Justin Hartmann im Jahre 1914, kurz bevor er sich als Abiturient des Wilhelmsgymnasiums in München als Kriegsfreiwilliger meldete.
Abiturient Wolf Justin 1914

In einer Zeit, in der vielerorten Denkmäler für Deserteure errichtet werden, über einen Dichter zu schreiben, der eine gute Zeit seines Lebens als Soldat und Offizier in zwei Weltkriegen verbracht hat, ist sicher nicht jeder­manns Sache. Und doch bekenne ich, dass es mir Freude bereitet hat, sein Leben in dieser Zeit zu beleuchten, denn es zeugt für mich von einem beispielhaften

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Mein Freund Hadschi

Wolf Justin Hartmann (1894-1969), photographiert von © Heinz Held
Wolf Justin Hartmann

„Kein anderer in den Wäldern, Vater und Mutter nicht,
verstand ihn so gut wie du und wurde ihm so gerecht.
Niemand wußte besser, was ihm nottat zu jener Zeit.“

Von Wolfgang Hartmann

„Über fünfzig Jahre ist es nun her, daß ich ihn kennenlernte, aber ich erinnere mich noch an jedes Wort…“

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Wolf Justin Hartmann

Eine Wolf Justin Hartmann gewidmete „Feuilleton“-Sondernummer sollte zum 40. Todestag am 30. August 2009 erscheinen. Leider kam es nicht dazu. Auch diese druckfertige, für Mai 2010 angekündigte überarbeitete Ausgabe Nr. 9 der bibliophilen Reihe gibt es bisher nur als PDF-Datei auf den Speichermedien in Zenos Verlag. (Typographie © John Lesney. Schriften: Zentenar Fraktur, Schneidler Initialen, Adobe Garamond Expert Collection.)
W. J. Hartmann zu Ehren

„Wolf Justin Hartmann lebte ein Leben wie nur wenige seiner Zeitgenossen: Mit der osmanischen Armee kämpfte er als Offizier in Palästina gegen die Einheiten von T. E. Lawrence von Arabien, der genau diesen Gegner in seinem Buch Die Sieben Säulen der Weisheit als ‚prachtvoll‘ beschrieb.

Seine Erzählung Durst zählt zu den ungewöhnlichsten Werken der Literatur: die Wüste, zwei Pferde, zwei Männer, ein Tag und eine Nacht. Sonst nichts: ‚Ein herrliches, ein einzigartiges, ein einmaliges Buch!‘, jubelte das Feuilleton.

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